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Filmplakat von Albert

Albert

80 min | Komödie, Abenteuer, Fantasy
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Szenebild von Albert 1
Szenebild von Albert 2
Albert ist die Geschichte einer kleinen Douglasie namens Albert, die den großen Traum hat, der berühmteste Weihnachtsbaum von Empire City zu werden. Als die Suche nach dem diesjährigen Weihnachtsbaum beginnt, sieht Albert darin seine Berufung. Gemeinsam mit seinen zwei besten Freunden – Maisie, einer stets optimistischen Palme, und Gene, einem schroffen und schonungslos ehrlichen Unkraut – macht er sich auf den Weg, um sein Schicksal zu erfüllen. Unterwegs geraten sie in einige stachelige Situationen, und zudem will Kaktus Pete Alberts Pläne vereiteln. Doch auf seiner Reise lernt Albert die wahre Bedeutung von Weihnachten kennen.

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Filmkritik

Über 300 Werke und Projekte, vom Sozialbau bis zu Sakralbauten, gehen auf das Konto des 1982 im Alter von 74 Jahren verstorbenen Architekten Sep Ruf. Mit seiner leichtfüßigen Handschrift hat er die Nachkriegszeit der jungen Bundesrepublik geprägt. Seine lichtdurchfluteten, offenen Gebäude wollten Mensch und Natur in Einklang bringen und neue Formen des Wohnens und Arbeitens ermöglichen. Dafür war für Ruf die architektonische Grammatik der Moderne unverzichtbar. In München baute der stets weiß gekleidete Erneuerer 1931 das erste Einfamilienhaus mit dem von den Nationalsozialisten verhassten Flachdach. Bis Kriegsende verzichtete er auf allzu eindeutige modernistische Elemente, passte sich der NS-Ästhetik aber auch nicht an.

Ein menschenfreundlicher Geist

Allein in seiner Heimatstadt München, in der Ruf lange kritisiert wurde, obwohl er international schnell Anerkennung fand, baute er das US-Konsulat am Englischen Garten, die Kirche St. Johann von Capistran in Bogenhausen oder das Ensemble im Tucherpark. Den Auftrag für das Max-Planck-Institut erhielt er dank der Vermittlung durch den damaligen Leiter Werner Heisenberg, der Ruf aus ihrer gemeinsamen Zeit bei den Pfadfindern kannte und ihn als einzigen Architekten für die Aufgabe akzeptierte.

Zusammen mit Theo Pabst errichtete er auch das neue Justizzentrum auf den Ruinen der Maxburg. Die lichtdurchlässigen Fassaden und luftigen Freitreppen sollten den menschenfreundlichen Geist der Justiz symbolisieren, im Kontrast zum alten Justizpalast aus dem 19. Jahrhundert, in dem 1943 die Geschwister Scholl zum Tode verurteilt worden waren. Viele dieser Bauten stehen heute unter Denkmalschutz.

Spuren hinterließ Ruf auch in Nürnberg mit der Akademie der Bildenden Künste oder in Brüssel, wo er den Deutschen Pavillon zur Weltausstellung 1958 errichtete. In Bonn erregte sein für Ludwig Erhard erbauter ikonischer Kanzlerbungalow die Gemüter, nicht zuletzt bei Konrad Adenauer, der den schmucklosen Purismus ablehnte. „Ich weiß nicht, welcher Architekt den Bungalow gebaut hat, aber der verdient zehn Jahre“, kommentierte Adenauer.

Lässig-leichte Visionen vom guten Leben

Der Regisseur Johann Betz baut seine Hommage entlang der bekanntesten Bauwerke auf und lässt eine Vielzahl von Architekturprofessoren und -professorinnen, Ex-Studenten, Bewohnerinnen, Familienmitglieder und Zeitzeugen zu Wort kommen, die Ruf allesamt eine anti-autoritäre Ader attestieren und ihn als „unabhängigen Geist“ beschreiben, „der zugleich ein Menschenfreund war.“ Der Architekturkritiker Gerhard Matzig gibt biografische Anekdoten zum Besten. Er bringt Rufs Baukunst auf den Punkt: „Das Geruhsame, verschmolzen mit einer fantastischen Lässigkeit, Leichtigkeit, mit futuristischen Vorstellungen eines anderen, schöneren Lebens.“

Man erfährt viel über Rufs Urlaubshäuser in der Toskana oder am Tegernsee, seine späte Erkrankung an Kinderlähmung und nicht zuletzt über den unverwechselbaren Stil aus filigranen Formen auf Stützen, einfachen Materialien, Glaswänden und ausladenden Fensterfronten, die im Kontrast zu den einschüchternden monumentalen Betonbauten eines Albert Speer standen. Vor dieser historischen Folie eignete sich sein Ansatz perfekt für ein sich weltoffen gebendes, demokratisches Deutschland.

Betz hat nicht einen Lehrauftrag für Architekturfilm an der Hochschule München, sondern produziert auch Image- und Werbefilme. Das merkt man seinem Konzept an, denn auf kritische Töne wartet man in diesem filmischen Denkmal vergeblich. Unentwegt wird Ruf von den schwärmenden „Talking Heads“ in höchsten Tönen gepriesen und als Genie tituliert, das seiner Zeit voraus war; eine Kategorie, die in Bayern offenbar noch nicht aus der Mode gekommen ist. Überaus störend gerät auch die musikalische Daueruntermalung, die direkt aus einem Werbeclip für ein Unternehmensporträt stammen könnte. Die rastlos in Bewegung bleibende Kamera lässt sich viel Zeit, um die Gebäude zu umkreisen und von sie von ihrer besten Seite zu zeigen. Selbst Splitscreens kommen zum Einsatz, um Fotografien aus der Entstehungszeit dem heutigen Zustand gegenüberzustellen.

Ein uneitler Architekt

Sep Ruf selbst kommt nur in wenigen Fernsehinterviews zu Wort, was zu der Charakterisierung als uneitler und wenig auf seine mediale Breitenwirkung bedachter Architekt passt.

Veröffentlicht auf filmdienst.deAlbertVon: Alexandra Wach (4.7.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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